I AM REALITY/ deutsch
...ein swipe nach rechts?! ...ge-swipe-t... ! Eine Tinder-Beziehung. Es matcht alles perfekt . Sie heiraten sogar.! ...los geht’s. Lass all deine Hüllen fallen...! Für die beiden, verdorben von der degenerierten virtuellen Welt, in der nur noch ›I am what I am‹ zählt, wird sich nun herausstellen, wie sehr der Dating-Algorhythmus recht behält.! Ini Dill und Daniel Drabek// die elektroschuhe stehen am Ende ihrer 3jährigen Stückentwicklung über Beziehungen zwischen Virtualität und Realität.!
Idee/Performance/Ausstattung: Ini Dill, Daniel Drabek
Musik: Nitzsche&Hummel
Dramaturgie: Di Huyen vo Dieu
Foto: Sérgio Botelho Leão de Carvalho, Nina Berfelde, Thomas Jacoby
Produktion: die elektroschuhe
Dank an Casarrodante (Montevideo) Residenz-2015, Dock 11, Theaterhaus Mitte
06.-10.Juni 2018, 17h und 18.30h Performing-Arts-Festival zwischen dem Eingangsbereich des Poco Möbelmarkts und dem Vorplatz der Amerika Gedenkbibliothek, Blücher Platz 3,10961 Berlin
2018 Performing Arts Festival Greizer Theaterherbst 2017 Performing Arts Festival, 48 Stunden Neukölln https://vimeo.com/239283128
Im Rahmen des Performing Arts Festival Berlin, perfromingarts-festival.de
Das Performing Arts Festival Berlin wird veranstaltet vom LAFT Berlin in Kooperation mit den Spielstätten Ballhaus Ost, HAU Hebbel am Ufer, Sophiensæle und Theaterdiscounter.
Das PERFORMING ARTS FESTIVAL BERLIN des LAFT Berlin wird gefördert durch das Land Berlin – Senatskanzlei (Kulturelle Angelegenheiten) aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) im Programm "Stärkung des Innovationspotentials in der Kultur II (INP II)“.
I AM REALITY/ englisch
... a swipe to the right?! ...swipe done...! A Tinder-relationship. Everything matches perfectly. They even marry.! ...let ́s do it. Let me see you stripped down to the bone...! For both, spoiled by the deformed virtual-I am what I am-world, the dating-algorhythm will provide proof now.! Ini Dill and Daniel Drabek// die elektroschuhe are concluding their 3 year long development of ›I am reality‹, a piece about relationship between virtuality and realness.
idea/performance/stage design: Ini Dill, Daniel Drabek
music: Nitzsche&Hummel
dramaturgy: Di Huyen vo Dieu
Foto: Sérgio Botelho Leão de Carvalho, Nina Berfelde, Thomas Jacoby
Produktion: die elektroschuhe
Dank an Casarrodante (Montevideo) Residenz-2015, Dock 11, Theaterhaus Mitte
Kritik•Taz Berlin, 16.Juni 2017
Ein warmer Juninachmittag vor dem Poco-Möbelmarkt am Halleschen Ufer. Menschen kommen heraus, die zusammengerollte Teppiche, Garderobenständer und originalverpackte Fritteusen nach Hause tragen. Die meisten haben es eilig, doch manche unterbrechen ihr emsiges Streben für ein Weilchen, um Teil der kleinen Zuschauermenge zu werden, die sich locker am Wegesrand gebildet hat.
Ein Paar ist nämlich gerade dabei, sich auf dem an dieser Stelle überbreiten Bürgersteig unter großem körperlichem Einsatz gegenseitig zu zerfleischen – sich, aber vor allem eine Matratze, die die beiden mitführen. Das Ganze hatte begonnen wie ein Stück Straßentheater, bei dem man nicht sicher sein kann, ob man gerade Zeuge einer privaten Szene dramatischen Charakters wird oder doch eines künstlerischen Events.
Die Frau, im weißen Brautkleid, hatte leicht irre Stunts mit dem Matratzenrequisit angestellt. Der Mann, Hipsterbart und dunkler Bräutigamsanzug, hatte sie auch noch provoziert. Zwischenzeitlich liegt sie, nach einem tollkühnen Überschlag, unter der Doppelmatratze und rührt sich derart lange nicht mehr, dass eine junge Zuschauerin sich irgendwann vom Rand der Menge löst und besorgt unter die Plastikplane blickt, in welche die Matratze immer noch eingewickelt ist. „Alles klar“, sagt sie zu ihrem Freund, als sie zurückkommt, „sie atmet noch.“
Das raumgreifend streitende Paar heißt mit bürgerlichen Namen Ini Dill und Daniel Drabek. Als die elektroschuhe zerpflücken sie derzeit täglich zweimal ihre Matratze für geneigtes Publikum. Ihre Darbietung ist Teil des Performing Arts Festivals, das dieses Jahr zum zweiten Mal stattfindet und noch bis einschließlich Sonntag andauert.